Foto: Naveen Jack auf Unsplash
Stadtkultur im Shutdown – der #KulturSlamMuc
Die Münchner Stadtbibliothek hat alle Einrichtungen und Akteur*innen der Münchner Kultur- und Bildungslandschaft unter dem Hashtag #KulturSlamMuc dazu aufgerufen, an einem BlogSlam teilzunehmen und die Folgen der Corona-Pandemie für die Stadt als soziales Netz zu beleuchten. Wir folgen diesem Aufruf der Münchner Stadtbibliothek gern und möchten im folgenden Beitrag zeigen, wie wir mit der aktuellen Situation umgehen, welche neuen Projekte, Ideen und Kooperationen bei uns entstehen und wie wir so aktuell unseren Auftrag erfüllen.
Keine Eintrittskarten mehr zu vermitteln
Wenn Theater, Konzertsäle, Kinos und Co. geschlossen sind, gibt es für das Team von KulturRaum München e.V. auch keine kostenlosen Eintrittskarten an Menschen mit geringem Einkommen zu vermitteln. Und doch werden wir mehr denn je gebraucht. Unsere KulturGäste sind überwiegend Menschen, die ohnehin schon von Isolation und Einsamkeit betroffen sind und mit geringem Einkommen auf wenig Raum leben. Sie trifft die Corona-Krise besonders hart, weil sie die Sozialkontakte einstellen mussten, aufgrund des oftmals hohen Alters nicht mehr selbst einkaufen gehen dürfen und weil sie mangels Internetanschluss, Computer oder Smartphone nicht mit Angehörigen und Freunden per Videochat in Kontakt bleiben können.
Telefonische Kulturvermittlung in Zeiten von Corona
Für viele Familien wird es eng, die häusliche Isolation ersetzt für die Kinder den täglichen Gang in die Schule oder den Kindergarten, und Begegnungen mit anderen entfallen, was insbesondere für Alleinstehende zum Problem wird. Auch in den Medien dreht sich alles um die Corona-Epidemie, die Lage wirkt für viele Menschen bedrohlich. Gerade in dieser Situation ist es notwendig, Menschen mit speziellen Kulturangeboten etwas Ablenkung zu verschaffen. KulturRaum München e.V. hat sich daher dazu entschlossen, alle KulturGäste ohne E-Mail-Adresse telefonisch zu kontaktieren. Dazu haben wir eigens einen Gesprächsleitfaden entwickelt. Außerdem informieren wir alle unsere KulturGäste per Newsletter, über unsere Webseite und über die sozialen Medien über die laufenden Entwicklungen und verweisen sie auf Hilfsangebote.
Unser Büro ist zwar nur noch mit einer kleinen Mannschaft besetzt und die telefonische Vermittlung von Kulturveranstaltungen beschränkt sich auf digitale Angebote aus unserem Eintritt.Frei-Veranstaltungskalender, dafür konnten wir in einen sehr direkten Dialog mit unseren KulturGästen treten.
Isolation und Einsamkeit – Digitalisierungshilfen notwendig
Vermittlung von kostenlosen digitalen Kulturveranstaltungen
Auch an der Münchner Tafel im Einsatz
In unserem Projekt Kultur.Vor.Ort, in welchem wir normalerweise Menschen im direkten persönlichen Gespräch einen Zugang zu Kulturveranstaltungen geben und zum kreativen Mitmachen anregen, sind wir ebenfalls weiterhin aktiv. Hier wurden Videos für zuhause produziert, die auf unserem YouTube-Kanal zu finden sind. Außerdem sind wir weiterhin an der Lebensmittelausgabe der Münchner Tafel an der Großmarkthalle vor Ort und hängen ausgedruckte Kultur-Tipps für digitale Kulturveranstaltungen an Wäscheleinen auf. Wir übernehmen hier auch die Koordinierung des „Bag-Shuttle-Services“, ein Hilfsangebot für Gäste der Münchner Tafel, die ihre Lebensmittelpakete nicht selbst tragen können. Des weiteren beteiligen wir uns an der Organisation eines „Corona-Konzerts“ für die Tafelgäste und ehrenamtlichen Helfer*innen der Münchner Tafel und befinden uns dazu in Gesprächen. In einer Gemeinschaftsaktion von Aqua Monaco mit dem vor sechs Monaten gegründeten gemeinnützigen Verein Monaco Jazz Club, sowie den beiden Vereinen KulturRaum München und Münchner Tafel wird daher am Samstag, den 18.04. von 11 bis 12:30 Uhr ein besonderes Jazz Happening für die wartenden Tafelgäste stattfinden.