Unsere Wünsche an die Politik für mehr kulturelle Teilhabe trotz Corona

Am Mittwoch dieser Woche haben wir am Dialogforum kulturelle Bildung teilgenommen. Viele Akteur*innen aus der kulturellen Bildung kamen hier zusammen um in den Dialog über die aktuellen Herausforderungen in ihrer Arbeit zu kommen. Für alle, die es verpasst haben, ist der Livestream noch abrufbar.

Als Gastgeber eines Themenforums haben wir uns mit dem Thema „Kulturelle Teilhabe – trotz Corona“ beschäftigt. Dabei geht es besonders um Bürger*innen, denen der Zugang erschwert ist: Menschen mit Behinderungen, mit Migrationshintergrund, mit wenig finanziellen Ressourcen, darunter auch Senioren und Seniorinnen.

Die sich daraus ergebenden Wünsche an die Politik hat unsere Geschäftsführerin Sabine Ruchlinski im abschließenden Podium mit den Referatsleitungen der beteiligten Referate (Kulturreferat, Referat für Bildung und Sport und Sozialreferat/Stadtjugendamt) vorgetragen.

Hier unsere Liste:

  • Unterstützung beim Zugang zu Digitalen Angeboten für alle. Dabei geht es um mehr als nur das Zur-Verfügung-Stellen von Geräten. Wir wünschen uns Angebote zum Erwerb von Medienkompetenz, eine ordentliche Internetverbindung und professionelle Beratung für die Menschen, die noch keinen Zugang haben.
  • Von der Bildungspolitik wünschen wir uns, dass Schulen ein eigenes Budget für kulturelle Bildung erhalten, damit diese selbst Künstler*innen aller Sparten einladen können.
  • Anerkennung von Kultur als Bildung!
  • An die Sozialpolitik gerichtet: Unterstützung bei der Bewusstseinsbildung bezüglich der Relevanz der Kulturellen Teilhabe und Anerkennung kultureller Aktivitäten als Versorgungsmaßnahme im Sozialen Bereich, zB. durch Kulturbotschafter*innen.
  • Ein eigenes Kulturbudget für soziale Einrichtungen.
  • Inklusion als integrativer Bestandteil bei Förderprogrammen, d.h, nicht zielgruppenspezifische Förderung, sondern Förderung von Projekten für Menschen mit und ohne Behinderungen, mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne finanzielle Ressourcen
  • An die Kulturpolitik geht der Wunsch, dass öffentlich geförderte Kulturveranstalter*innen trotz großem Kostendruck und wenigen Plätzen kostenlos Karten zur Verfügung stellen können, damit Kultur für Menschen mit geringem Einkommen auch in Zeiten, wenn Kultur ein knappes Gut ist, erlebbar bleibt.
  • Unterstützung bei der Lobbyarbeit für die Relevanz von Kultur im sozialen, Bildungs- und Gesundheitsbereich
  • Im Dialogforum häufig thematisiert: Kultur lenkt von Alltagssorgen ab, hat eine heilende Wirkung und stärkt die psychische Gesundheit. Deshalb: Das Gesundheitsreferat ins Koordinationsforum Kulturelle Bildung!

Wir freuen uns über die Einladung zum Podium. Jetzt heißt es für uns: Dranbleiben und unsere Forderungen der Verwirklichung näher bringen!

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Wer noch mehr über unsere Aktivitäten in der Corona-Zeit erfahren möchte, kann sich gerne unsere beiden Projektpräsentationen aus dem Dialogforum ansehen.

Einmal ging es um KulturKinder Angebote trotz Ausflugsverbot und Veranstaltungsabsagen. Der Film gibt Einblicke was sich seit März 2020 bei den KulturKindern getan hat. Zu Wort kommen KATHARINA BIERNER von der Refugio Kunstwerkstatt und SUSANNA STICH vom Münchner Theater für Kinder.

Wir bedanken uns bei allen beteiligten Personen und Institutionen: Münchner Theater für Kinder, PA/SPIELkultur e.V., Refugio München, Verlag arsEdition, Carlsen Verlag, Ravensburger Verlag GmbH sowie Chrisa Lazariotou und Abathar Kmash أباذر قماش

Das zweite Video gibt einen kleinen Einblick in die Entwicklung des Musik.vor.Ort Ensembles in den letzten Monaten, das sich wie viele andere nach draußen oder an die Bildschirme verlagert hat.