KulturRaum München präsentiert zehn Konzerte an der Münchner Tafel

Mit Unterstützung des BA Sendling organisiert das Kultur.vor.Ort-Team des KulturRaum München bis November 2020 insgesamt zehn Konzerte für die Gäste und ehrenamtlichen Helfer*innen der Münchner Tafel. Die ersten vier Konzerte haben bereits stattgefunden, und es wurde ein sehr abwechslungsreiches Programm geboten.

International Summer School der Musikhochschule München der bisherige Höhepunkt

Den Auftakt machten Michaela und Mira Dietl bereits am 24. Juli, am 8. August waren dann „My Sisters Collected Fantasies“ mit Maya Winter sowie Andrea Hillen und Luca Hillen zu Gast. Das absolute Highlight aber waren die beiden Konzerte der Studierenden der „International Summer School“ der Musikhochschule München in Kooperation mit dem Tonkünstlerverband Bayern e.V. am 22. und 29. August. Am 22. August waren verschiedene Werke von P. I. Tschaikovsky, Fritz Kreisler, W. A. Mozart, N. Paganini u.a. zu hören. Es spielten Betty Lee (Klavier), Sarah Moser (Violoncello), Hani Song (Violine), Charlotte Kuffer (Flöte), Emiko Yuasa (Viola), Lorenz Hofmann (Fagott) und Tassilo Probst (Violine). Für Gäste der Tafel, ehrenamtliche Helfer*innen und Bekannte/Freunde der Musiker*innen war es ein außergewöhnliches Erlebnis. Am 29. August wurden sie dann alle Zeugen einer ungewöhnlichen Aufführung: Eines der Brandenburgischen Konzerte von J. S. Bach wurde in einer Bearbeitung für sechs Fagotte gespielt. Besten Dank an die Musiker*innen um den Dozenten Dag Jensen. Professor Yang, künstlerischer Leiter der International Summer School, war spürbar stolz auf seine Meisterschüler*innen.

Lehrreiche und schöne Erfahrung für die Nachwuchskünstler*innen

Normalerweise findet der Kurs für die Nachwuchsmusiker*innen in Bad Reichenhall statt, dieses Jahr ist aber bekanntlich alles anders und die Studierenden haben den Sommer in München verbracht. Gut für uns und die Gäste der Münchner Tafel: Die Konzerte fanden daher nicht wie sonst vor Urlaubern im schönen Alpenvorland statt, sondern für ein buntes Publikum an der Großmarkthalle und auch in Alten- und Servicezentren, bei den Barmherzigen Brüdern oder im Marienstift. Für die jungen Musiker*innen war es eine sehr lehrreiche Erfahrung, mal nicht in der Stille eines Konzertsaals sondern vor herumturnenden Kindern, im vorbeifahren hupenden Gabelstaplern und dem ganzen Trubel der Lebensmittelausgabestelle aufzutreten und dabei nicht die Konzentration zu verlieren. Eine ausführlichere Kritik gibt es im Beitrag von Ulrich Möller-Arnsberg in BR Klassik. Auch über die Kurzkritik von Rita Argauer in der Süddeutschen Zeitung haben wir uns sehr gefreut.

Verknappung des kulturellen Angebots – Zugang zu Veranstaltungen wird exklusiver

Obwohl in der Bayerischen Staatsoper aktuell ein Test mit 500 Zuschauer*innen pro Vorstellung läuft, lässt sich der Trend erkennen, dass der Zugang zu kulturellen Veranstaltungen aktuell immer weniger Menschen möglich ist. Das liegt an den Abstands- und Hygieneregeln, die dazu führen, dass viele Plätze leer bleiben müssen und Ticketpreise zwangsläufig steigen. Der Zugang zu kulturellen Veranstaltungen (vor allem Oper, Theater, Konzerte) wird für Mitbürger*innen mit geringem Einkommen damit noch schwieriger.

KulturRaum München vermittelt weniger Tickets und hat eigene Angebote entwickelt

KulturRaum München wird im Jahr 2020 deutlich weniger Tickets von seinen über 280 Kulturpartnern der Stadt erhalten und das Thema kulturelle Teilhabe unter diesen Umständen stark leiden. Mit den geplanten Konzerten an der Großmarkthalle, aber auch mit unserem Gästecafé und dem mobilen Kindertheater wollen wir als Verein dieser Entwicklung etwas entgegensetzen.

Nächste Konzerte an der Münchner Tafel

Schon am Samstag geht es mit dem Musik.vor.Ort-Programm an der Lebensmittelausgabe an der Großmarkhalle weiter. Hier die nächsten Termine:

SA | 5.9.| 10:30 | Quetschenweiber | Neue Volksmusik

FR | 18.9.| 14:00 | Fabrizio Giannuzzi Combo | Neue Volksmusik

SA | 26.9.| 10:30 | Monaco Jazz Club (noch nicht bestätigt) | Jazz